Chronik

Argenstein gehört zum Landkreis Marburg/Biedenkopf und ist seit 1972 ein Teil der Großgemeinde Weimar/Lahn. Es hat 380 Einwohner und die Größe der Gemarkung beträgt 159 Hektar.

Dem Dorf gegenüber steigen am östlichen Lahnufer die reich bewaldeten Lahnberge unmittelbar auf. Höchste Erhebung ist der Rothlauf mit 287 m Höhe. Nach Westen hin dehnt sich eine weite Niederung aus, die erst von den letzten Ausläufern des Rheinischen Schiefergebirges begrenzt werden. Südlich Argensteins öffnet sich das Lahntal zu seiner größten Breite beim Nachbardorf Roth. Nach Norden hin kann man die 8 km entfernte Kreisstadt Marburg erkennen.


Die Lahn bei Argenstein (Quelle: gemeinde-weimar.de)

Argenstein oder „Haus der Argonz“ wurde von einem Herrn aus der Sippe des Grafen Argonz, der etwa 750 nach Christi um Amöneburg und im oberen Edertal reich begütert war, gegründet. Es war ein Bestandteil der Vogtei Fronhausen/L. Von den Grafen Argonz, dem vermutlichen Grafen von Ziegenhain, kam das spätere Dorf Argenstein, an das Haus der Konradiner, die Grafen im Gebiet der Eder und der Lahn (Weilburg) waren und mit Konrad I. 812 — 818 auch einen König stellten. Diese gaben die Vogtei Fronhausen mit Argenstein, Wenkbach und Roth als Mitgift für die Angehörige ihres Hauses Mathilde, die seit 997 Äbtissin des Stiftes Essen war, an dieses Stift. Das Stift Essen belehnte nun in der Folgezeit die nach dieser Vogtei genannten Vögte von Fronhausen, von denen die späteren Schencken von Schweinsberg abstammen, mit diesem Besitz.

Urkundlich erwähnt wird Argenstein zum ersten Mal 1332, als Argorstene, in einem Einkunftsverzeichnis des Stiftes Essen. Bereits 3 Jahre später wird es jedoch schon mit seinem jetzigen Namen geführt. Argenstein bestand bis in das 16. Jahrhundert nur aus einer Mühle und einigen wenigen Häusern. Erst 1531 wird es als Dorf bezeichnet. Das Dorf gehörte mit Wenkbach und Roth zum so genannten Schenkischen Eigengericht. Gerichtssitz war Wenkbach und später Roth. Die Richtsstätte lag zwischen Wenkbach und Roth bei den noch heute danach benannten Galgenäckern.

Oberhalb von Argenstein an der Nehemühle befand sich vor dem Bau der Lohnbrücke eine Fährstation. Mit dem Bau der Lahnbrücke entstand auf der gegenüberliegenden Lohnseite auch eine Zollstalion, welche später zur Gaststätte „Waldschlösschen“ (mit welchem es wirklich Ähnlichkeit hatte) umgebaut wurde. Im Rahmen der B3A Begradigung fiel es dem Abriss zum Opfer.


Argensteiner Mühle

Bis in die 60er Jahre hatte Argenstein 2 Lebensmittelgeschäfte und eine Poststelle. Erst im Jahr 1902 erhielten die Argensteiner ihr eigenes Schulgebäude. Bis zu diesem Zeitpunkt gingen die Kinder in die Schule nach Wenkbach. Eine eigene Kirche und einen Friedhof besitzen die Argensteiner nicht. Wegen des Hochwassers wurden in der Frühezeit in Fronhausen und später in Wenkbach die Beerdigungen vorgenommen. Heute gehört Argenstein zur Kirchengemeinde Wenkbach.

Im Jahr 1963/64 wurde ein Dorfgemeinschaftshaus errichtet. Der Ort wurde 1969 kanalisiert, so dass es seit dieser Zeit keine Hochwassergefahr innerhalb des Ortes mehr gibt.

Umgehen ist Argenstein von ca. 2m hohen Deichen, die das jährliche von der Lahn und der Allna kommende Hochwasser abhalten sollen. Nur knapp einer Katastrophe entging Argenstein im Jahr 1946, als der Damm brach, und alle Häuser zwischen 0,50cm und 1.00 m unter Wasser standen.

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